Intakte Aufmerksamkeitsfunktionen sind eine grundlegende Voraussetzung für die allgemeine Leistungsfähigkeit des kognitiven Systems. Dabei ist Aufmerksamkeit nicht als einheitliche Funktion zu verstehen, vielmehr ist davon auszugehen, dass die Kontrolle des Informationsflusses im kognitiven System durch eine große Zahl von z. T. hoch spezifischen Teilfunktionen erfolgt.

Die Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP) bietet eine Sammlung unterschiedlicher Testverfahren, mit denen die vielfältigen Teilaspekte der Aufmerksamkeit differenziert erfasst werden können. Auch damit verbundene Aspekte der visuellen Wahrnehmung werden von der Testbatterie abgedeckt.

Die Entwicklung der Testverfahren orientierte sich an der Charakteristik neurologischer Krankheitsbilder, die oftmals durch eine hohe Spezifität der Ausfälle sowie durch die meist gegebene multiple Schädigung der Patienten gekennzeichnet ist. Dem wurde insbesondere durch die Wahl von Verfahren mit geringer Komplexität Rechnung getragen, durch welche einerseits umschriebene Teilfunktionen geprüft und andererseits die Beeinträchtigung der Testleistung durch sensorische und/ oder motorische Ausfälle, Gedächtnisstörungen, Sprachstörungen oder andere Defizite so weit wie möglich ausgeschlossen wird. Es wurden einfache Reaktionsparadigmen gewählt, in denen selektiv auf gut diskriminierbare, sprachfreie Reize durch einen einfachen Tastendruck zu reagieren ist. Kriterien für die Leistungsfähigkeit sind die Reaktionszeit und die Genauigkeit (Anzahl der Fehlreaktionen und Auslassungen).